21. September 2014

Wandern in der Eifel - Route 2: im Nebel Verlaufen zwischen Eschfenn und Schlausenbach und die Legende vom Kettenkreuz...


















Vorletzten Samstag waren wir wieder auf dem Schwarzen Mann unterwegs. Es war ziemlich neblig als wir um halb elf am Wanderparkplatz 6. gestartet sind. Diesmal haben wir die entgegengesetzte Richtung einschlagen: Eschfenn.

Der Weg hatte ganz süß angefangen. Zuerst ging es durch einen kleinen Babyfichtenwald, bei dem der Boden später mit einem Teppich aus Moosen überzogen war. Wieder vorbei an Bunkern und oha Kunst: Kunst im Westwall. Eine kleine Ausstellung für die Augen unter dem Titel 'Ansichten'. Die Fotos, die man durch diese Gucklöcher sehen konnte, fanden wir aber doch etwas enttäuschend - aber das sollte sich jeder selbst anschauen.




Jenny Tautges Art - Wandern in der Eifel
Am Infostand gibt es Karten mit Wanderrouten zum Mitnehmen. Als Fremder ist man ohne Karte komplett aufgeschmissen.
Jenny Tautges Art - Wandern in der Eifel

Jenny Tautges Art - Wandern in der Eifel

Jenny Tautges Art - Wandern in der Eifel
Wieder einer von ca. 170 Bunkern am Westwall
Jenny Tautges Art - Wandern in der Eifel

Jenny Tautges Art - Wandern in der Eifel
Jenny Tautges Art - Wandern in der Eifel

Wir vermuten, dass das hier das 'Eschfenn' war. Denn die Schilder im Wald hörten irgendwann auf und irgendwie muss dieser verlassene A* der Welt ja schließlich auch einen Namen haben. Mit dem ganzen Nebel erinnert die Szene mich irgendwie an Twilight. Vampire haben wir aber leider keine gesehen.
Jenny Tautges Art - Wandern in der Eifel

Ich habe leider keine guten Neuigkeiten für Wanderer, die vom Blockhaus Richtung Eschfenn gehen wollen: Mit den Schildern muss was falsch gelaufen sein. Es ergibt irgendwie keinen Sinn, wenn es in die eine Richtung nur 4,2 km zum Schwarzen Mann sind, und in die andere plötzlich 11,0. WTF?

An diesem Punkt hatte ich dann das sichere Gefühl, dass wir im Kreis laufen.
Jenny Tautges Art - Wandern in der Eifel



Irgendwo in Richtung Hascheid


Hinter dem Nebel mussten wir wieder umdrehen, weil uns die Schilder zur Straße geführt haben anstatt über Wanderwege. Wieder zurück im Wald haben wir dann den Weg Richtung Schlausenbach eingeschlagen. Von da meinte Mama kämen wir auf jeden Fall wieder zum Blockhaus zurück.

Das Dörfchen 'Schlausenbach' liegt idyllisch am Fuß des 'Schwarzen Manns' auf circa 500 Meter über dem Meer. Es ging also erstmal wieder runter....und da wo's runtergeht, muss es später auch wieder hoch gehen. Deshalb war das letzte Stück auch nicht gerade mein persönliches Highlight. Für gute zwei Kilometer (meiner Meinung nach gefühlte zehn) ging es das letzte Stück durch den Schlausenbacher Wald steil bergauf.

Jenny Tautges Art - Wandern in der Eifel
Ein Feld voll mit Wiesen-Klee
Jenny Tautges Art - Wandern in der Eifel
Mama mümmelt Klee. 



Kleine Botanik-Knigge


Über unsere Verlaufs- bzw. Umwege sind wir noch an einem riesigen Feld Wiesenklee vorbeigekommen. Rotklee enthält übrigens mehr Isoflavone (Phytoöstrogene) als Soja und soll den Cholesterinspiegel senken und bei Herzkreislauferkrankungen und Arteriosklerose helfen.

Zum Schluss kamen wir dann an einer 'Ausstellung' vorbei, die ich viel spannender fand als 'Kunst am Westwall': dem Kettenkreuz. Das Kettenkreuz steht wieder ganz oben am Schwarzen Mann, wenn man es den Schlausenbacher Berg hoch gepackt hat und erzählt die Sage von dem Mädchen Kätt...
Jenny Tautges Art - Wandern in der Eifel
Creepy!

Die Legende vom Kettenkreuz


....auf der Holztafel steht:

"Über die Einrichtung des Kettenkreuzes (eigentlich Kättchenkreuz) wird die Sage vom Tod eines Mädchens - Kätt genannt - aus Schlausenbach erzählt. Dieses Mädchen hatte mit einigen jungen Burschen aus ihrem Dorf gewettet, in dunkler Nacht von Schlausenbach bis zu diesem Punkt zu laufen wo jetzt das Kreuz steht. Es war damals ein unheimlicher Ort mit düsteren Hecken und Sträuchern auf dem Grat der Schneifel. Einige von denen, die sich mit an der Wette beteiligt hatten, waren voraus gelaufen, versteckten sich in den Hecken und zogen sich Decken über die Köpfe. Sie wollten sich einen Spaß daraus machen, das Mädchen zu erschrecken. Doch Kätt hatte sich auf ihrem nächtlichen Weg so beängstigt, dass sie beim Anblick der konturlosen Gestalten einen Schock bekam und tot umfiel."


Und was lernen wir daraus?

1. nicht nachts zwei Kilometer den Berg hoch rennen -  kann wie bei Kätt gesundheitlich nach hinten losgehen, wenn man vermutlich nen bisher unerkannten Herzfehler hat und
2. keine Wetten mit Jungs....



Wie sich also am Ende herausgestellt hat, hätten wir direkt von Schlausenbach den Rundweg übers Eschfenn machen können, so sind wir halt vier Stunden ein bisschen im Zickzack gelaufen. Auch gut!


Auf http://www.schlausenbach.de/index.php/de/esch-fenn-de gibt es die genaue Wegbeschreibung und Kartenmaterial für Wege rund um Schlausenbach und dem Schwarzen Mann.

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