29. Mai 2014

Dripping

'Dripping' kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt 'tropfen, tröpfeln'. In der Kunst bezeichnet das Drip-Painting die von Pollock entwickelte Technik, bei der er flüssige Email-, Aluminium- und Ölfarbe auf eine auf dem Boden liegende Leinwand tröpfelt, spritzt, gießt und schleudert.

Pollocks Werke sind größtenteils abstrakt und expressionistisch. Ich wollte diese Technik auf meine Art mit verdünnter Acrylfarbe in großformatigen Landschaftsbildern umsetzen. Für mich war das eine kleine Herausforderung, da ich bisher eher auf kleinformatigeren Leinwänden gemalt habe, und meistens mit Pinseln und Spachteln arbeite.

Beim Drip-Painting verliert man aber die Kontrolle, die man sonst hat, wenn man mit dem Pinsel bewusst und gezielt striche setzten kann und so die Komposition besser bestimmen kann. Und die Gefahr ist groß, dass das komplette Bild durch einen einzigen falschen Handschlag daneben geht. So ging's mir mit 'Am Linn' , das ich fast zehnmal übermalt hatte und beim elften Mal mit dem Ergebnis so frustriert war, dass ich die Farbschichten unter der Dusche wieder abgewaschen habe und nochmal bei Null anfing. Für Außenstehende sieht es wahrscheinlich nach einer schönen Schweinerei aus (ist es auch, weil so manche Farben nicht immer da landen, wo sie sollen und ich jetzt bunt gesprenkelte Wände und Schränke in meinem Studio habe). Aber künstlerisch ist es ein Balanceakt zwischen Kontrolle, Zufall und Chaos - so wie im richtigen Leben.

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